Hell, Mittel, Dunkel – und warum jede Röstung ihren eigenen Geschmack hat

Hell, Mittel, Dunkel – und warum jede Röstung ihren eigenen Geschmack hat

Die Röstung der Bohnen ist die hohe Kunst der Kaffeezubereitung. Für das Verfahren gibt es unterschiedliche Methoden. Jede Röstungsmethode hat ihre Vor- und Nachteile. Es gibt nicht die eine Technik - je nach Vorliebe steht es jedem Kaffeefreund frei, die einzelnen Verfahren in der heimischen Küche auszuprobieren und sich ein eigenes Bild vom geschmacksintensiven Ergebnis zu machen.

Hell, braun oder doch lieber dunkel - die Röstgrade


Vor, während und nach der Röstung verändert die Bohne durch den Einfluss von Hitze ihre Farbe. Im Handel werden Kaffeebohnen in verschiedenen Farbstufen angeboten. Die Dauer und Intensität des Röstungsverfahrens beeinflussen nicht nur ihr Aussehen, sondern auch den Geschmack.

Bohnen mit einer hellen Röstungsstufe haben sich ihre blumig-fruchtbetonten Noten während des gesamten Röstungsverfahrens bewahrt. Hinzu kommt eine milde Säure, die beim Verzehr des aufgebrühten Heißgetränks nicht dominiert. Die farblichen Eigenschaften variieren zwischen cremeweiß und hellbraun.

Der mittlere Röstungsgrad bringt Kaffeebohnen mit einer hellbraunen Farbe und nussig-schokoladigen Nuancen hervor. Das raffinierte Geschmacksprofil wird durch Anteile von Karamell komplettiert.

Dunkel gerösteter Kaffee besticht mit kraftvollen Aromen, die an den Geschmack von Rauch erinnern. Mit sanften Anklängen von herber Schokolade sind die intensiven Eigenschaften der Kaffeebohnen vollständig. Bei solch einem Röstungsverfahren nehmen die Bohnen eine dunkelbraune bis schwarze Schattierung an.

1. Heißluft-Röstung


In Fachkreisen wird die Röstung mit Heißluft auch als Air Roasting oder Fluid-Bed bezeichnet. Das Prinzip ist mit wenigen Worten erklärt: Beim Röstungsvorgang zirkuliert heiße Luft durch die Kaffeebohnen. Auf diese Weise werden sie einer gleichmäßigen Röstung unterzogen. Während des Prozesses hat die Luft eine durchschnittliche Temperatur von ungefähr 600 Grad Celsius. Die hohe Gradzahl sorgt für eine perfekte Röstung der Bohne. Im Schnitt nimmt das Verfahren eine Zeitspanne von maximal 5 Minuten in Anspruch. Anschließend bleibt genug Zeit, um sich den köstlichen Kaffee auf der Zunge zergehen zu lassen.

Die Vorteile dieser Methode liegen in dem Resultat: Gleichmäßig geröstete Bohnen überzeugen mit einem lupenreinen Aroma. Darüber hinaus ist die Röstung mit Heißluft ein besonders schonendes und vor allem zeitsparendes Verfahren, um Kaffeebohnen zu rösten. Im Vergleich zur Trommelröstung schmecken mit Heißluft geröstete Bohnen etwas weniger karamellbetont. Die verkürzte Zubereitungszeit erweist sich im Alltag zwar als effizient, bringt aber keinen Kaffee mit einer lückenlosen Aromenpalette hervor. Hier kommt es auf die Vorlieben des Konsumenten an: Geht es um die Zeitersparnis oder um das rundum gelungene Kaffeevergnügen? In dem Fall ist die persönliche Entscheidung maßgeblich.

2. Trommelröstung


Bei der Trommelröstung oder dem Drum Roasting werden die Bohnen in einer rotierenden, beheizten Trommel geröstet. Die Wärme wird hauptsächlich durch den unmittelbaren Kontakt mit der Trommel ausgelöst. Das Prinzip der Trommelröstung ist eine klassische Methode. Durch die Rotation erwärmt sich die Trommel langsam, aber sicher auf bis zu 240 Grad Celsius. Die hohen Temperaturen ermöglichen eine sanfte Röstung der Bohne.

Die wichtigsten Pluspunkte sind ein voller, kräftiger Geschmack sowie eine zusätzliche Karamellisierung. Ungeachtet der aromatischen Fülle ist Kaffee nach der Röstung in der Trommel um ein Vielfaches bekömmlicher. Als positiver Nebeneffekt wird ein Verbrennen der Kaffeebohnen während des Röstungsverfahrens verhindert. Deshalb ist das Prinzip der Trommelröstung sehr beliebt für Spezialitätenkaffee. Für die Röstung wird hingegen mehr Zeit benötigt. Des Weiteren ist das Verfahren schwerer präzise zu kontrollieren.

3. Heißwasser-Röstung


Experten bezeichnen die Röstung mit heißem Wasser als Hot Water Roasting oder auch Steam Roasting. Dieser Begriff wird allerdings selten gebraucht. Beim Röstverfahren mit heißem Wasser wird die Röstung nicht von trockener Luft, sondern von Wasserdampf vorgenommen. Auf diese Weise wird eine gleichmäßige Röstung der Bohnen ermöglicht.

Die geringe Bitterkeit des Kaffees ist ein weiterer Vorteil, den Aficionados so sehr schätzen. Anders als bekannte Verfahren ist diese Technik weitaus weniger verbreitet und deutlich kostspieliger.

4. Indirekte Röstung


Ein Synonym für die indirekte Röstung lautet Hot Oil Roasting oder Infrared Roasting. Bei diesem Prinzip werden die Bohnen über einer heißen Flüssigkeit oder Infrarotstrahlung erwärmt. Die Röstung wird nicht direkt über dem Feuer vorgenommen.

Dabei wird eine gleichmäßige Röstung erzielt und die Temperatur lässt sich auf das Grad perfekt kontrollieren. Die indirekte Röstung erfolgt allerdings meist auf industriellem Weg. Zudem wird sie im Speciality-Bereich vergleichsweise selten angewandt.

Kaffeeröstung - der Schlüssel zum Kaffeeglück


Neben dem Anbau und der Verarbeitung ist die Röstung das dritte Element für den Kaffeegenuss. Die ganze Kraft der Bohne wird durch eine bewährte Röstungstechnik zum Leben erweckt. Auch der Waltberg Kaffee lässt sich mit den verschiedenen Röstungsverfahren geschmacklich perfektionieren. Die Röstung unterstreicht seine erstklassige Qualität, belässt seine geschmacklichen Eigenschaften jedoch in ihrer Ursprünglichkeit. Probieren auch Sie die unterschiedlichen Röstungsmethoden aus und entdecken Sie Ihren Kaffee von einer ganz neuen Seite!